"Ich persönlich glaube, dass das die wichtigste Grabung ist, die jemals in Altona stattgefunden hat!"
Kay-Peter Suchowa,
Archäologisches Museum Hamburg
Seit März 2022 führen wir im Auftrag des Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein umfangreiche archäologische Untersuchungen an der Kirche St. Trinitatis in Hamburg-Altona durch. Auf einer bisherigen Grünfläche soll das Projekt "Trinitatis Quartier" realisiert werden (weitere Infos unter www.trinitatis-quartier.de). Vor dem Bau müssen aber zunächst Ausgrabungen durchgeführt - aus gutem Grund, wie sich schnell zeigen sollte:
Zum Vorschein kam eine kleine Sensation - ein ganzer Straßenzug aus unerwartet gut erhaltenen Kellerfundamenten, die einst Teil des alten Zentrums von Altona waren. Diese Backsteinkeller gehen bis in das 17. Jahrhundert zurück und reihten sich entlang der ehemaligen Kibbelstraße. Im Sommer 1943 wurde die gesamte Bebauung, wie überhaupt große Teile Altonas, durch die Luftangriffe der Alliierten zerstört. Danach blieben die Kibbelstraße und ihre Keller jahrzehntelang und weitgehend geschützt unter einer Grünanlage verborgen.
Daneben haben wir zahlreiche Bestattungen des an der Kirche St. Trinitatis liegenden Friedhofsbereichs dokumentiert. Die Skelette wurden unmittelbar nach ihrer Bergung auf unserer Ausgrabung anthropologisch untersucht und wurden inzwischen auf dem Friedhof Diebsteich in Sammelgräbern wiederbestattet. Die Bearbeiterin wird über die anthropologischen Ergebnisse ihre Master-Arbeit verfassen.
Unter den Friedhofsschichten konnten einige Kloaken aus dem 17. Jahrhundert ausgegraben werden.